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Kirch­li­ches Kunst- und Kul­tur­gut – Hin­wei­se für den Um­gang mit Leih­an­fra­gen

aus KA 2009, Stück 6, Nr. 71

Ge­le­gent­lich wird an ka­tho­li­sche Kir­chen­ge­mein­den der Wunsch nach einer Ent­lei­he von Kunst­ge­gen­stän­den zur dau­er­haf­ten oder tem­po­rä­ren Prä­sen­ta­ti­on in Mu­se­en, Schau­samm­lun­gen oder sons­ti­gen Aus­stel­lun­gen ge­rich­tet. In den meis­ten Fäl­len be­tref­fen die An­fra­gen Sa­kral­ge­gen­stän­de bzw. Pa­ra­men­te.

Das kirch­li­che Recht ver­pflich­tet Ver­wal­ter kirch­li­chen Sach­ver­mö­gens zur „In­stand­hal­tung und Sau­ber­keit“ (can. 562 CIC). Sie sol­len dar­über wa­chen, dass das ihrer Sorge an­ver­trau­te Ver­mö­gen auf keine Weise ver­lo­ren geht oder Scha­den lei­det (can. 1284 § 2 Nr. 1 CIC). Die deut­schen Bi­schö­fe wei­sen in der Ar­beits­hil­fe Nr. 228 – „In­ven­ta­ri­sa­ti­on und Pfle­ge kirch­li­chen Kul­tur­gu­tes“ – vom 17. Sep­tem­ber 2008 auf die ein­schlä­gi­gen kir­chen­amt­li­chen Texte und Ver­laut­ba­run­gen hin. (Die Ar­beits­hil­fe ist über die In­ter­net­sei­ten der Deut­schen Bi­schofs­kon­fe­renz unter „www.​dbk.​de“ ab­ruf­bar.)

Um im Falle einer Leih­an­fra­ge einen an­ge­mes­se­nen und wür­di­gen Um­gang mit den Ob­jek­ten zu ge­währ­leis­ten und die Rech­te der Kir­chen­ge­mein­den dau­er­haft zu si­chern, sind fol­gen­de Ge­sichts­punk­te zu be­rück­sich­ti­gen:

1. Zur Klä­rung der Frage, ob und ggf. unter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen eine Ent­lei­he ins­be­son­de­re unter kunst­fach­li­chen oder kon­ser­va­to­ri­schen As­pek­ten über­haupt in Be­tracht kom­men kann, ist un­ver­züg­lich Kon­takt mit der Fach­stel­le Kunst im Erz­bi­schöf­li­chen Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at auf­zu­neh­men.

2. Grund­sätz­lich dür­fen nur Ob­jek­te ver­lie­hen wer­den, die be­reits über die Fach­stel­le Kunst in­ven­ta­ri­siert wor­den sind.

3. Über jeden Leih­vor­gang ist ein schrift­li­cher Ver­trag ab­zu­schlie­ßen, der neben einer Be­schrei­bung des je­wei­li­gen Lei­h­ob­jekts zu­min­dest Re­ge­lun­gen zum nä­he­ren Ver­trags­zweck, zur Leih­dau­er, zur sach- und fach­ge­rech­ten Un­ter­brin­gung (einschl. Trans­port), zur  Prä­sen­ta­ti­on und Pfle­ge sowie zur Ver­si­che­rung be­inhal­ten muss.

4. Da es sich bei Ver­trag und Leihe um Rechts­ge­schäf­te über kir­chen­ge­meind­li­ches Ver­mö­gen han­delt, muss hier­über ein Kir­chen­vor­stands­be­schluss ge­fasst wer­den, der zu sei­ner Wirk­sam­keit der kir­chen­auf­sicht­li­chen Ge­neh­mi­gung be­darf. (Der Ge­neh­mi­gungs­vor­be­halt gilt für alle Rechts­ge­schäf­te über Ge­gen­stän­de, die einen wis­sen­schaft­li­chen, ge­schicht­li­chen oder künst­le­ri­schen Wert haben.)

Für wei­te­re Aus­künf­te ste­hen die Fach­stel­le Kunst sowie die Zen­tral­ab­tei­lung Rechts­amt im Erz­bi­schöf­li­chen Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at zur Ver­fü­gung.

Die fol­gen­den Schlag­wor­te wur­den dem Ar­ti­kel zu­ge­wie­sen: Kunst
Ihre An­sprech­part­ner zum Thema sind: An­sprech­per­son Team Kunst (Erz­bi­schöf­li­ches Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at)
Die­ser Ein­trag wurde am 24.03.2020 von Na­di­ne Küpke be­ar­bei­tet.

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