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Häu­fig ge­fragt

Ant­wort von: Mar­cus Bau­mann-Gretza (ZA Rechts­amt, EGV), 02.06.2016

Be­kannt­ma­chun­gen kirch­li­cher Amts­hand­lun­gen (z. B. Tau­fen, Erst­kom­mu­ni­on, Fir­mung, Trau­ung, Wei­hen und Exe­qui­en) sind zu­läs­sig in Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen der Kir­che (z. B. Aus­hang, Pfarr­nach­rich­ten und Kir­chen­zei­tung). Sie dür­fen unter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen Namen, Vor­na­men und Datum der Amts­hand­lung in Print­aus­ga­ben (z. B. Pfarr­brief in Pa­pier­form) ver­öf­fent­li­chen.

In­ter­net­ver­öf­fent­li­chun­gen da­ge­gen sind da­ten­schutz­recht­lich ganz an­ders zu be­wer­ten als bei­spiels­wei­se ein Pfarr­brief in Pa­pier­form, weil die per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten für alle In­ter­net­nut­zer zu je­der­zeit, dau­er­haft und welt­weit ein­seh­bar sind und in­so­weit ein hö­he­res Schutz­be­dürf­nis be­steht. Eine Ver­öf­fent­li­chung ent­spre­chen­der per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten im In­ter­net darf daher nur er­fol­gen, wenn Sie die schrift­li­che Ein­wil­li­gung der Be­trof­fe­nen ein­ge­holt haben, aus der ex­pli­zit her­vor­geht, dass die per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten im In­ter­net ver­öf­fent­licht wer­den dür­fen. Es emp­fiehlt sich, diese Ein­wil­li­gungs­er­klä­run­gen so lange zu den Akten zu neh­men, wie die per­sön­li­chen Daten auf­find­bar bzw. im In­ter­net ab­ruf­bar sind.

Ent­spre­chen­des gilt für die Ver­öf­fent­li­chung be­son­de­rer per­sön­li­cher Er­eig­nis­se wie z. B. Ehe-/Al­ters­ju­bi­lä­en, Ge­bur­ten oder Ster­be­fäl­le. Zu be­ach­ten ist je­doch, dass eine Ver­öf­fent­li­chung sol­cher Daten in Print­aus­ga­ben nur zu­läs­sig ist, so­lan­ge der/die Be­trof­fe­ne nicht wi­der­spro­chen hat. Auf das Wi­der­spruchs­recht ist min­des­tens ein­mal jähr­lich öf­fent­lich – z. B. im Pfarr­brief – hin­zu­wei­sen.

Das Be­stehen eines da­ten­schutz­recht­li­chen Sperr­ver­merks steht einer Ver­öf­fent­li­chung in Print- oder In­ter­net­aus­ga­ben in jedem Fall ent­ge­gen!

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen kön­nen Sie nach­le­sen in den KDO-Aus­füh­rungs­richt­li­ni­en für den pfarr­amt­li­chen Be­reich vom 3. Juni 2013, ver­öf­fent­licht in KA 2013, Stück 6, Nr. 84.

Ein­wil­li­gungs­er­klä­rung
Für die Ein­wil­li­gungs­er­klä­rung gilt § 3 Abs. 2 der diö­ze­sa­nen Da­ten­schutz­an­ord­nung (KDO). Dem­nach ist der/die Be­trof­fe­ne auf den Zweck der Er­he­bung, Ver­ar­bei­tung oder Nut­zung sowie, so­weit nach den Um­stän­den des Ein­zel­fal­les er­for­der­lich oder auf Ver­lan­gen auf die Fol­gen der Ver­wei­ge­rung der Ein­wil­li­gung hin­zu­wei­sen. Die Ein­wil­li­gung ist nur wirk­sam, wenn sie auf der frei­en Ent­schei­dung des Be­trof­fe­nen be­ruht. Sie be­darf der Schrift­form, so­weit nicht wegen be­son­de­rer Um­stän­de eine an­de­re Form an­ge­mes­sen ist. Soll die Ein­wil­li­gung zu­sam­men mit an­de­ren Er­klä­run­gen schrift­lich er­teilt wer­den, ist die Ein­wil­li­gungs­er­klä­rung im äu­ße­ren Er­schei­nungs­bild der Er­klä­rung her­vor­zu­he­ben.
Zwei Bei­spie­le für Ein­wil­li­gungs­er­klä­run­gen zur Ver­öf­fent­li­chung im In­ter­net:

  • „Als Sor­ge­be­rech­tig­te des Kin­des N. N. wil­li­gen wir ein, dass im Zuge der Erst­kom­mu­ni­on per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten un­se­res Kin­des (Vor­na­me, Name, Tag der Erst­kom­mu­ni­on) in der Print- und in der In­ter­net­aus­ga­be des Pfarr­brie­fes ver­öf­fent­licht wer­den.“
  • „Wir wil­li­gen ein, dass un­se­re kirch­li­che Trau­ung unter An­ga­be von Vor­na­men, Namen und Datum der kirch­li­chen Trau­ung in der Print- und In­ter­net­aus­ga­be des Pfarr­briefs ver­öf­fent­licht wird.“
Diese Texte sind eine all­ge­mei­ne Erst­in­for­ma­ti­on ohne den An­spruch auf Voll­stän­dig­keit und Gül­tig­keit für kon­kre­te Ein­zel­fäl­le. Trotz gründ­li­cher Prü­fung und Re­cher­che kann für die In­hal­te keine Haf­tung über­nom­men wer­den. Im Zwei­fel wird eine Rück­spra­che mit den zu­stän­di­gen Fach­ab­tei­lun­gen des Erz­bi­schöf­li­chen Ge­ne­ral­vi­ka­ria­tes emp­foh­len.
Die­ser Ein­trag wurde am 26.05.2020 von Re­fe­rat Pas­to­rAd­min be­ar­bei­tet.